Freitag, 11. Februar 2011

The Shit I did - Part II




Als das Jodanga Hostel über die Feiertage geschlossen war musste ich gezwungenermaßen in die Resedencial Bolivar umziehen. Die Lage ist großartig, nur einen Block vom Hauptplatz entfernt und der Innenhof ist wunderschön mit bunten Pflanzen und Hängematten. Außerdem gibt es den äußerst liebenswerten Haustucan Simon. Trotzdem reicht es aufgrund fehlenden Pools und Air-Con nur zum zweiten Platz auf der Liste der besten Hostels in Santa Cruz.

Als Nick - der Leipziger mit dem ich die letzten drei Wochen verbracht habe - nach Kolumbien abreiste, war ich auf einmal wieder alleine. Glücklicherweise war es nach wie vor leicht neue Leute kennenzulerne. So traf ich zum Beispiel einen Deutschen, dessen Namen ich leider vergessen habe (passiert leider zu oft, man trifft so viele verschiedene Leute). Er hatte in Paraguay ausversehen zwei Hände voll Grass gekauft und versuchte es jetzt möglichst schnell loszuwerden. Das Grenzenüberqueren mit den Drogen in der Unterhose wollte er wenn möglich in Zukunft vermeiden. Also verschenkte er Joints an alle Interessierten im Hostel und erzählte uns dann von seinen Abenteuern im Nachtleben von Santa Cruz. Etwa wie er das erste mal gleich mit zwei Mädels wiederkam und der Nachtwächter ihn nur eines schrägen Blickes würdigte. Faszinierend und kennzeichnend für die bolivianische Einstellung zur Pünktlichkeit war ein Abend an dem seine "Freundin" sich für acht Uhr abends angesagt hatte. Um zehn Uhr rief er sie schließlich an, ob alles in Ordnung sei, woraufhin sie nur meinte, dass sie in 20 Minuten da sein würde. Angekommen ist sie schließlich gegen zwölf Uhr nachts.

In der Resedencial Bolivar traf ich auch Sergio. Er kommt ursprünglich aus Cochabamba, hat aber für fünf Jahre in London als Kellner in diversen 5-Sterne-Hotels gearbeitet. Dabei hat er unter anderem Bon Jovi und Boris Becker kennengelernt, die Queen hat er aber bedauerlicherweise knapp verpasst. Er war in der Resedencial, weil er sich außerhalb der Stadt ein Grundstück mit zwei kleinen Häuschen gekauft hat. Das Ganze will er jetzt herrichten und später entweder dort leben oder es vermieten. Weil es in Santa Cruz wirklich nicht genug zu tun gibt um mehr als eine Woche lang beschäftigt zu sein, war ich oft mit ihm im Auto unterwegs um diverse Besorgungen zu machen, ich habe ihm ein wenig bei der Gartenarbeit geholfen und einmal durfte ich sogar sein Auto fahren.
Sergio ist wirklich ein netter Typ. Wann immer wir jedoch im Auto unterwegs waren und er ein oder mehrere attraktive Mädels sah, wurde er langsamer, hupte und rief ihnen "Preciosa", "Mi amor" oder ähnliches hinterher. Was für mich ein absolut respektloses, machistisches und sogar beleidigendes Verhalten ist, findet er (und scheinbar auch die meisten Mädels) absolut normal. Wie mein ehemaliger English-Lk Lehrer sagen würde: "culture clash".

Zurück im Jodanga habe ich Guilherme kennengelernt. Er kommt aus São Paulo studiert normalerweise Journalismus und kam für einen Monat her um Volonteers-Arbeit zu leisten. Mit ihm habe ich das große Fußballspiel Santa Cruz gegen La Paz gesehen. Normalerweise bin ich ja nicht umbedingt der größte Fußballfan, aber ich muss zugeben, dass diese Stadionerfahrung durchaus unterhaltsam war. Außerdem haben wir Nuné über Couchsurfing kennengelernt und haben anschließend häufiger etwas mit Ihr und Ihren Freunden unternommen. Wir waren im Kino und in einem Resort außerhalb der Stadt. Außerdem haben wir Buena Vista, einem kleinen Dorf zwei Stunden außerhalb von Santa Cruz, besucht. Das Taxi kostete nur 20 Bolivianos pro Person und wir haben in einem Wochenendhaus oder sowas übernachtet, deshalb haben wir dafür auch nichts bezahlt. Gemacht haben wir um ehrlich zu sein nicht wirklich viel. Wir haben Nudeln gekocht und Wein getrunken und am nächsten Tag irgendeinen Fluß besucht, der aber reichlich langweilig war um ehrlich zu sein.

Zurück im Jodanga, nachdem Guilherme nach Hause gefahren war, hatte ich ein super Wochenende mit den beiden Schweden William und Henry und Anna aus den Niederlanden. Um ehrlich zu sein hieß sie nicht Anna, aber ich weiß ihren Namen einfach nicht mehr. Nachdem wir Freitags und Sonntags einfach normal Party machen waren und uns ziemlich gut verstanden haben, beschlossen wir am Sonntag zur Feier von Annas Geburtstag in den Strip Club Madams (for the ladies) zu gehen. Zuerst spielten wir einige Trinkspiele, um dann bedauerlicherweise feststellen zu müssen, dass Madams am Sonntag geschlossen ist. Also sind wir einfach in einen normalen Strip Club gegangen. Am Montag waren wir noch Kart fahren, welches ich (natürlich *hust*) dominierte ;-)








1 Kommentar:

  1. Moin,
    ein Kollege von mir meinte nur "Hä? Der Tank ist doch das Erste, wo man reinguckt!?" :D

    Machs gut ;)

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