Mittwoch, 17. November 2010

La Paz II - Die Stadt

La Paz ist eine großartige Stadt. Die Lage in einem großen Tal sorgt für ein einzigartiges Stadtbild. Straßen, die keine Steigung haben gibt es so gut wie garnicht. Die Straßen sind alle eng, die Häuser drängen sich aneinander und habe alle mindestens zwei Stockwerke. Platz ist kostbar in einer solchen Lage. Ich glaube La Paz ist die einzige Stadt in der man sich in einem Stadtteil befinden kann und das andere Ende der Stadt sehen kann ohne sich in einem Hochhaus zu befinden.

Der Verkehr ist chaotisch. Weil die Straßen so eng sind gibt es sehr viele Einbahnstraßen, es wird trotzdem überall mindestens zweispurig gefahren. Rote Ampeln sind eher als Empfehlung zu verstehen, man hupt einfach und fährt trotzdem. Gehupe ist überhaupt allgegenwärtig. Es dauert einem zu lange, man will überholen oder einfach nur auf sich aufmerksam machen? Dafür ist die Hupe doch da. Überall finden sich die "Collectivos", Minibusse, die einer festen Route folgen, die sie an der Windschutzscheibe angegeben haben. Möchte man mitgenommen werden winkt man einfach und zahlt 1,50 bolivianos für die Fahrt.

Als Fußgänger muss man zwar die Augen auf machen, läuft dafür aber auch mitten zwischen den Autos umher. Bisher habe ich noch keinen einzigen Unfall gesehen. Generell ist die Fahr-Geschwindigkeit aber auch eher niedrig, weil so viele Autos auf den kleinen Straßen unterwegs sind, das fast dauerhaft Stau herrscht.

Überall sind Leute unterwegs, zu jeder Tageszeit. Meistens reichen die Bürgersteige nicht aus, sodass viele auf der Straße laufen. Nur nachts ist es ruhig. Tagsüber finden sich überall kleine Buden, die Essen, Trinken und Alltagsgegenstände verkaufen. Es gibt verschiedene Märkte, einige täglich, andere wöchentlich, wo frisches Gemüse, Obst, Fleisch oder Brot verkauft wird.

Zweimal in der Woche gibt es auf der anliegenden Hochebene die "Feria de 16 de Julio". Auf einem gigantischen Gebiet gibt es Stände für ALLES was man sich vorstellen kann. Kleidung, Ersatzteile, Küchenbedarf, Autos, DvDs, Musik, Technische Geräte, Kräuter, Fahrräder, Werkzeug, wirklich alles. Gebrauchtwaren genauso wie neues. Massen von Menschen versuchen das Benötigte möglichst günstig zu erstehen, streiten sich feilschend oder eilen von einem Stand zum nächsten. Zwischendrinn zahlreiche Stände, die Essen und Trinken anbieten. Ich bin den ganzen Tag gelaufen und habe trotzdem lange nicht alles gesehen.

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